Ausstellung "Am Rande der Wahrnehmung" Im AWO FFLZ in Güstrow

06.11.2023 bis 30.11.2023
Ausstellung

Das Thema „Häusliche Gewalt“ ist und bleibt ein wichtiges und aktuelles Thema. Im Jahr 2022 wurden bundesweit 240.547 Opfer von häuslicher Gewalt registriert. Dies entspricht einem Anstieg um 8,5% gegenüber 2021. Im vergangenen Jahr sprachen wir noch von einem Anstieg von 1,3%. Die Zahlen sind erschreckend. „Fast alle zwei Minuten wird in Deutschland ein Mensch Opfer von Häuslicher Gewalt. Jede Stunde werden mehr als 14 Frauen Opfer von Partnerschaftsgewalt. Beinahe jeden Tag versucht ein Partner oder Expartner eine Frau zu töten“, sagte Bundesfamilienministerin Lisa Paus bei der Vorstellung des Lagebilds „Häusliche Gewalt“ in Deutschland. …… Und ganz oft sind Kinder unmittelbare und mittelbare Leidtragende, sind dabei, in der Wohnung während der Ausübung der Gewalt oder müssen die Konsequenzen (mit)ertragen. Die Folgen sind Unsicherheit, Angst und Ohnmacht. Ein Teufelskreis! Unsicherheit sind Anfang und Ende der Gewaltspirale und scheinbar Unbeteiligte, wie die Kinder, werden mit hineingezogen und fühlen sich am Ende selbst hilflos. „Zu Hause stecke ich meine Gefühle in den Kühlschrank“, sagt ein 10 jähriges Mädchen, um das Unglaubliche zu ertragen.

Deshalb wollen wir in diesem Jahr mit unserer Ausstellung im Rahmen der Antigewaltwoche 2023 auf die Kinder aufmerksam machen, die bei Delikten häuslicher Gewalt „am Rande der Wahrnehmung“ stehen und doch mitten drin im Geschehen sind. Sie erleben die beginnende Unruhe in den Familien und Partnerschaften  von Anfang an bis zum letzten Schlag. Sie erleben die Höhen und Tiefen, ihre Gefühle fahren Achterbahn und manchen wirft es sie aus dem Gleis, weil es einfach nicht zu ertragen ist, die Mama oder den Papa in solcher Not zu sehen. Sie fühlen mit dem Opfer und dem Täter gleichermaßen mit, sind hin- und hergerissen zwischen den eigentlich liebsten Menschen und verstehen die Welt, die doch eigentlich zugewandt sein sollte, nicht mehr.

Wir wollen in diesem Jahr mit der Ausstellung „Am Rande der Wahrnehmung“ genau darauf hinweisen, wach rütteln, um achtsam zu sein auch bei den Kindern und achtsam miteinander umzugehen. Gewalt ist keine Lösung und spaltet die Gesellschaft im Großen wie im Kleinen. Und wem Gewalt widerfährt mittel- oder unmittelbar, der braucht Mut, sich zu wehren und Menschen in seiner Umgebung, die einen sehen und zu einem stehen. Wer Gewalt ausübt ist immer im Unrecht, denn andere zu verletzen, körperlich oder seelisch, ist Unrecht, unabhängig von der Sache, um die es geht. Konflikte brauchen keine Gewalt, sie brauchen Lösungen.

Die Ausstellung ist vom 6.11.23 – 30.11.23 im Foyer der AWO-Familien-, Freizeit- und Lernberatungszentrums/MGH Güstrow , Platz der Freundschaft 3 zu sehen. Damit beziehen die Mitarbeiter*innen Stellung zu diesem leider immerwährenden Thema. Die Ausstellung ist eine Leihgabe  der Interventionsstelle gegen häusliche Gewalt und Stalking mit Kinder- und Jugendberatung der AWO Schwerin, die diese 2017 konzipert und erstellt haben

Die Ausstellung kann allein oder auch in Gruppen besucht werden. Die Mitarbeiter*innen der AWO stehen als Gesprächspartner zur Verfügung. Sie verstehen sich als Partner für Menschen mit Gewalterfahrung jeglicher Art und für Menschen, die das Thema beschäftigt. „Wir haben ein offenes Ohr bei Problemen in der Familie und im Freundeskreis, wir geben Hilfestellung und suchen mit Ihnen gemeinsam nach Wegen aus der Gewalt“, so die Leiterin des AWO-FFLZ Güstrow Inken Balla.

Die Mitarbeiter*innen des AWO-FFLZ Güstrow freuen sich auf Ihren Besuch. Lassen Sie sich aufrufen, gemeinsam Stellung zu beziehen und aufzustehen gegen häusliche Gewalt und für ein gewaltfreies Miteinander. Es lohnt sich und es geht uns alle an! Anfragen stellen Sie bitte unter 03843/2184410 oder fflz@awogue.de

Veranstaltungsort(e)
AWO-Familien-, Freizeit- und Lernberatungszentrum / MGH
18273 Güstrow
Platz der Freundschaft 3
AWO-Familien-, Freizeit- und Lernberatungszentrum / MGH
18273 Güstrow
Platz der Freundschaft 3
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